Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung Dietmanns Ende des 14. Jahrhunderts scheint unter dem Namen „DYETMARS“ (Alt-Dietmanns) auf.

In einem Zehentverzeichnis scheint ein Hensel (Hans) von DIETMARS auf. Demnach hat dieser Hensel von DIETMARS einem Pillung von Poppen (Vestepoppen) Zehente bei Eggenburg vermacht. Damit ist also bewiesen, dass Dietmanns am Ende des 14. Jahrhunderts bzw. am Anfang des 15. Jahrhunderts ein Adelssitz war.

Im 15. Jahrhundert herrschten die Hussitenkriege. Dass die Hussiten auch in Dietmanns waren, ist in der Geschichte nicht vermerkt. Der heute noch gebräuchliche Name „Husweg“ allerdings, der über den Höhenzug zwischen Dietmanns und Götzles führt, stammt mit Sicherheit noch aus dieser Zeit.

Im August 1541 kaufte der Besitzer von Nieder Edlitz, Wolfgang LUNZER, Untertanen in Dietmanns und baute 1542 das hiesige „Schloss“ in einfacher Form. Bis dahin hatte Dietmanns vermutlich keinen Herrensitz.

Um 1586 wurde die Herrschaft Dietmanns von Ritter Christoph KLEINDIENST erworben. Von Dietmanns aus kaufte er weitere Besitzungen in der Umgebung.

Eine Schwester (mit Jeremias POIGER verheiratet) von Dietrich KLEINDIENST (Sohn von Christoph KLEINDIENST) kaufte das Gut Dietmanns im Jahre 1630 von ihrem Bruder. Damit war Dietmanns im Besitze der POIGER = PEUGER. Die Gutsbesitzerin, Baronin Johanna Sophie von PUIGE (PEUGER), ließ das Materl mit der Holzstatue des heiligen Johannes von Nepomuk in der Nähe des Herrschaftssitzes am Wege Dietmanns – Waldreichs nach 1724 errichten. Sie sicherte damals die ständige Erhaltung des Materls durch das Gut Dietmanns zu.

Nach der Staaderschen Herrschaft ging der Besitz der Herrschaft Dietmanns in das Eigentum der Freyherrn von HAAN über. Dieser verkaufte das inzwischen entstandene Alt- und Neu-Dietmanns an den k.k. Hauptmann Wilhelm Johann BRAISACH, welcher seinen Besitz bereits nach nur einem Jahr wieder an Georg Wilhelm, Freiherr von WALTERSKIRCHEN weiterverkaufte.

In der Zeit der Revolution (1848 – 1938) wurden die Dorfrichter durch gewählte Bürgermeister ersetzt. So auch in Dietmanns. Da der neue Aufgabenbereich der Gemeindeämter und die bei der Verwaltung aufgetretenen Schwierigkeiten zunahmen, vereinigten sich beide Gemeinden im Jahre 1850 wieder.

Am 9. April 1938 wurde in Dietmanns am Buchberg nach einer Rundfunkrede des „Führers“ Adolf Hitler ein großes „Freudenfeuer“ entzündet. 3 Dietmannser mussten wegen ihrer jüdischen Abstammung innerhalb von 24 Stunden die Gemeinde verlassen. Der Zweite Weltkrieg forderte von der Dietmannser Bevölkerung einen hohen Tribut. 68 Männer sind auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen gefallen und 25 Männer wurden als vermisst gemeldet. Auch sie kehrten nicht mehr zu ihrer Familie zurück. Die Gemeinde veranlasste, dass die Namen aller Dietmannser Gefallenen auf dem Kriegerdenkmal der Pfarrgemeinde Groß – Siegharts angeführt sind. Auch im Vorraum der Dietmannser Kapelle im Ortsteil Neu-Dietmanns wurde eine Gedächtnisstätte errichtet. Am 9. Mai 1945 kamen die ersten russischen Soldaten nach Dietmanns.

Nach der Inbetriebnahme des elektrischen Ortsnetzes ging man in Dietmanns daran, eine Gemeindekanzlei zu bauen.

Im Frühjahr 1953 wurde in Dietmanns mit dem Bau eines Kinosaales begonnen. Der Saal wurde bereits am 28. November des gleichen Jahres feierlich eröffnet. Die Errichtung der Gemeindebücherei erfolgte im Februar 1959.

Bedingt durch die Berglage unseres Ortes herrschte besonders in den Sommermonaten ein arger Wassermangel. So entschloss sich die Gemeindevertretung im Jahre 1958 zum Bau einer Wasserleitung. Zur Erinnerung der Zentralwasserversorgung wurde vor der Volksschule ein Springbrunnen errichtet. Am Rand des Springbrunnens wurden drei Kröten gesetzt, die spaßhalber auf den früheren Spitznamen „Krotental“ (wegen des früher im Ortsteil Neu-Dietmanns befindlichen großen Teiches mit vielen Fröschen) hinweisen sollen.

Im Jahre 1964 begann die Gemeinde mit der Errichtung des Kommunalgebäudes (Schulgasse 13 – 15). Die Errichtung eines Sozialzentrums wurde in der Gemeindestube bereits im Jahre 1987 ins Auge gefasst. Man wollte verhindern, dass alte Menschen, im Falle einer körperlichen Beeinträchtigung, aus der gewohnten Umgebung abgeschoben werden mussten.

Das Volksschulhaus wurde in mehreren Abschnitten modernisiert und das Kino wurde im Jahre 1984 zu einem Gemeindezentrum umgestaltet.

Dietmannser Wappen

1958 beschloss der Gemeinderat der Ortsgemeinde Dietmanns, ein Wappen anzunehmen, das in seiner Gestaltung auf die Erwerbsverhältnisse innerhalb der Gemeinde (Weberei) sowie auf die Lage des Ortes im Waldviertel Bezug nimmt. Das Amt der NÖ Landesregierung verweigerte die Anerkennung dieses Wappens mit dem Hinweis, dass nur Markt- und Stadtgemeinden wappenfähig seien. Nach der Novellierung der NÖ Gemeindeordnung, aufgrund deren allen Gemeinden über Antrag das Recht zur Führung eines Gemeindewappens gewährt wird, und dem neuerlichen Ersuchen der Gemeinde verlieh die NÖ Landesregierung mit Beschluss vom 14. Juni 1966 Dietmanns den bereits 1958 vorgelegten Wappenentwurf als Gemeindewappen.

Am 17. Dezember 1987 erhob der NÖ Landtag mit Gesetz die Gemeinde Dietmanns zur Marktgemeinde.